Asayiş löst Generalversammlung des KNR auf

Am 7. November 2017 plante der Kurdische Nationalrat in Syrien (KNR) in Al-Qamişlo seine vierte Generalversammlung abzuhalten. Neu gewählt werden sollten Präsident*in sowie die Mitglieder für die verschiedenen Komitees des KNR.

Als der Kongress beginnen sollte, hinderten Anwesende des Asayiş, des Sicherheitsdienstes der Partei der Demokratischen Union (PYD), KNR-Mitglieder daran, den Sitzungssaal zu betreten. Sie erklärten, dass das Treffen nicht stattfinden könne, da der Asayiş nicht in der Lage sei, die Veranstaltung zu schützen. Als KNR-Repräsentant*innen erklärten, dass sie selbst für ihre Sicherheit sorgen würden, wurde ihnen mitgeteilt, dass sie keine Genehmigung hätten, ihren Kongress durchzuführen. Die Veranstaltung wurde daraufhin aufgelöst.

Somit hinderte die PYD und ihr Sicherheitsdienst den KNR einmal mehr daran, seiner politischen Arbeit nachzugehen. Die PYD etablierte in Syrisch-Kurdistan ein repressives Ein-Parteien-System, ein System, welches ihr gegenüber keinerlei Opposition zulässt. Mitglieder des KNR sowie unabhängige Journalist*innen werden regelmäßig beleidigt, entführt und inhaftiert, sämtliche Büros des KNR wurden geschlossen und Zwangsrekrutierungen treiben zehntausende junge Kurd*innen ins Ausland. Die Auflösung des Generalkongresses des KNR ist nur ein weiterer Schritt der PYD, um ihre absolute Herrschaft in den kurdischen Regionen Syriens abzusichern.