‚Afrin: Drei Tote nach Zwangsrekrutierung durch PYD

In der vergangenen Woche kam es zu zahlreichen Zwangsrekrutierungen durch die Volksverteidigungseinheiten (YPG), die Miliz der Partei der Demokratischen Union (PYD), im Bezirk ‚Afrin. Anders als  im Gesetz „Pflicht zur Selbstverteidigung“ festgelegt, welches vom PYD-kontrollierten Legislativrat erlassen wurde, werden in ‚Afrin auch Männer über dreißig Jahren zwangsrekrutiert. So befanden sich unter den Zwangsrekruten auch Izat Khalil (geb. 1951), Muhsen Khalil (geb. 1973) und Abdo Habasch (geb. 1974). Sie kommen aus dem Dorf Tel Ajar und sind Mitglieder der Demokratischen Partei Kurdistans – Syrien (PDK-S). Am 19. Dezember wurden sie festgenommen. Noch am gleichen Abend erhielten ihre Familien die Nachricht, sie seien bei einem Zeltbrand, dessen Ursache ungeklärt ist, umgekommen. Dieser Tathergang kann derzeit nicht bestätigt werden, da sich die YPG weigert, den Familien die Leichname zu übergeben. Die Angehörigen vermuten eine direkte Beteiligung der PYD-Miliz am Tod der Männer. Der Kurdische Nationalrat in Syrien (KNR) spricht den Familien der Opfer sein aufrichtiges Beileid aus und ruft die Bevölkerung der Gebiete unter PYD-Kontrolle auf, sich gegen die Unterdrückungspolitik der PYD zu wehren. Der KNR verurteilt zudem die Zwangsrekrutierungen durch die Milizen der PYD im Allgemeinen. Menschen werden in einen brutalen Krieg gezwungen und als diplomatisches Faustpfand auf der internationalen Bühne missbraucht. Hunderttausende mehrheitlich junge Kurden sind bereits geflohen, um nicht als Kanonenfutter der PYD zu enden. Siamend Hajo, Mitglied im Komitee für Außenbeziehungen des KNR, warnt diesbezüglich: „Solange die täglichen Menschenrechtsverletzungen weitergehen und die Weltgemeinschaft dazu schweigt, werden die Menschen weiterhin keine andere Perspektive sehen, als aus den PYD-kontrollierten Gebieten zu fliehen.“

Kurdischer Nationalrat in Syrien – Genfer Büro