Ni’mat Dawud von PYD entführt – Verfolgung der Führung des KNR findet kein Ende

Am Freitag, den 13. April 2018 stürmten bewaffnete Einheiten der Partei der Demokratischen Union (PYD) das Privathaus von Ni’mat Dawud, Vorsitzender der Kurdischen Demokratischen Gleichheitspartei in Syrien und Mitglied des fünfköpfigen Führungskomitees des Kurdischen Nationalrates und entführten ihn. Sein Aufenthaltsort ist nicht bekannt.

Bereits knapp zwei Wochen zuvor, am 2. April 2018, war Faisal Yusuf, ebenfalls Mitglied des Führungskomitees des KNR und Vorsitzender der Kurdischen Reformbewegung, von Mitarbeitern des Asayîş entführt worden. Bis heute hat seine Familie keinerlei Kontakt zu ihm, sein Aufenthaltsort ist unbekannt und es wurde keinerlei Anklage erhoben. 

Darüber hinaus stürmten PYD-Kräfte am 16. April 2018 die Privathäuser von Ibrahim Biro und Fuad Aliko. Ibrahim Biro ist Vorsitzender der Kurdischen Einheitspartei in Syrien (Yekîtî) und ehemalige Vorsitzenden des Kurdischen Nationalrates. Fuad Aliko ist Mitglied im politischen Komitee der Nationalen Koalition der syrischen Revolutions- und Oppositionskräfte (Etilaf). Gegen beide hatte der sogenannte PYD-Exekutivrat der Provinz Al-Jazira bereits am 31. März 2018 zur Strafverfolgung aufgerufen – ihnen wird vorgeworfen, aufgrund ihrer angeblichen Zusammenarbeit mit der Türkei für den Tod von Zivilisten in Afrin verantwortlich zu sein. Die Häuser der Beschuldigten wurden beschlagnahmt, die anwesende Schwester Ibrahim Biro’s, ihr Ehemann sowie zwei Kinder wurden für mehrere Stunden gefangen genommen. Im Haus von Fuad Aliko war zum Zeitpunkt der Razzia niemand anwesend.

Indem die PYD gezielt die Führung des KNR in Syrien und ihre Familien angreift, versucht sie, auch die letzten noch verbliebenen Kritiker ihrer Politik zum Schweigen zu bringen.

Der Kurdische Nationalrat in Syrien hat die Entführungen sowie die Beschlagnahme der Privathäuser seiner Mitglieder aufs Schärfste verurteilt und die sofortige Freilassung von Ni’mat Dawud, Faisal Yusuf sowie aller weiteren politischen Gefangenen der PYD gefordert.