Erklärung bezüglich der türkischen Intervention in Syrien

Das Assad-Regime hat Syrien zu einem offenen Spielplatz für militärische Interventionen von regionalen und internationalen Akteuren gemacht, wie zuletzt die Intervention der Türkei in Dscharabulus, die von der US-geführten Koalition durch Luftangriffe unterstützt wurde, unter dem Vorwand, der FSA bei der Vertreibung des IS zu helfen.
Dieser Kurswechsel folgte dem gescheiterten Putsch in der Türkei am 15.Juli 2016, der Versöhnung mit Russland, direkten und indirekten Treffen mit dem Iran sowie mit dem Assad-Regime und der türkischen Erklärung die Entstehung eines kurdischen Staates verhindern zu wollen.
Der Kurdische Nationalrat in Syrien (KNR) verurteilt die Anschuldigung, dass die kurdische Bevölkerung eine Bedrohung für die Einheit des Landes darstelle. Zugleich lehnt er die Abwertung der Rolle der kurdischen Bevölkerung in Vergangenheit und Gegenwart ab.
Der KNR hat eine klare politische Vision für die Zukunft Syriens als ein föderales, demokratische und pluralistisches Syrien, das den Kurden innerhalb eines geeinten Landes ihre Rechte garantiert.
Der KNR fordert den sofortigen Abzug aller nicht-syrischen Kräfte, die derzeit in Syrien im Einsatz sind, und ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, die UNSC Resolution 2254 schnell umzusetzen sowie das syrische Volk zu befähigen, sich selbst zu verteidigen und den Terror zu besiegen.
Darüber hinaus appelliert der KNR an die internationale Gemeinschaft, alle den syrischen Konflikt betreffenden UN Resolutionen schnell umzusetzen, politische Lösungen zu finden und die Hindernisse, welche den Verhandlungen in Genf im Wege stehen, zu überwinden, um dem Willen des syrischen Volkes sowie seiner ethnischen und religiösen Gruppen nachzukommen.

Qamischli 29 August 2016
Der Kurdische Nationalrat in Syrien