Vom 10. bis 12. Dezember 2016 absolvierten Vertreterinnen und Vertreter des Kurdischen Nationalrates in Syrien (KNR) in Erbil ein Training zum Thema Verhandlungsführung . Das Training wurde geleitet von Dr. Sören Keil, einem renommierten Politikwissenschaftler aus Canterbury (UK), der über weitreichende Erfahrungen in internationalen Konfliktlösungsprozessen verfügt.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernten in einer Einführung unterschiedliche Verhandlungsstile und -methoden, darunter die international anerkannte Harvard-Methode, kennen. Zudem setzten sie sich mit den spezifischen Interessen der kurdischen und arabischen Opposition Syriens sowie mit denjenigen der internationalen Gemeinschaft auseinander. In einem praktischen Teil wurden in Rollenspielen konkrete politische Fragen, wie zum Beispiel zukünftige Selbstverwaltungsrechte für die mehrheitlich kurdisch bewohnten Gebiete, verhandelt.
Organisiert wurde das Wochenende vom Genfer Büro des KNR in Zuammenarbeit mit dem Europäischen Zentrum für Kurdische Studien (EZKS) sowie mit freundlicher Unterstützung des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) des Deutschen Auswärtigen Amtes. Das Training war die Auftaktveranstaltung für weitere Workshops mit dem Verhandlungsteam des KNR. Im kommenden Jahr wird es zudem Einladungen an Teile der syrisch-arabisch Opposition zu gemeinsamen Diskussionsworkshops geben.
Der KNR ist überzeugt, dass der respektvolle intrasyrische Austausch zu gegenseitigem Verständnis und Vertrauen und damit zu einer friedlichen und demokratischen Zukunft für Syrien führen kann. Dabei wird der KNR für die Rechte und Interessen der syrischen Kurdinnen und Kurden eintreten, ermutigt aber auch alle anderen Syrerinnen und Syrer, sich trotz der verheerenden politischen Lage in vielen Teilen Syriens an den Diskussionen um die Zukunft des Landes zu beteiligen. Das syrische Regime muss begreifen, dass Luftangriffe und Massenmord gegen die eigene Bevölkerung niemals die Ideen von Freiheit und Demokratie besiegen können.
