Delegation des Kurdischen Nationalrats zu Gesprächen in den USA

Eine Delegation des kurdischen Nationalrats in Syrien, bestehend aus seinem Vorsitzenden Ibrahim Biro, Kamiran Hajo, dem Vorsitzenden des Komitees für Außenbeziehungen und Siamend Hajo, Mitglied des Komitees für Außenbeziehungen, befindet sich derzeit zu Gesprächen mit Vertretern verschiedener politischer Institutionen in Washington, D.C.

Am 28. Februar fanden Treffen mit Mitarbeitern von Senator Brad Sherman und der Vertretung der Regionalregierung irakisch Kurdistans in Washington statt, letzteres in Anwesenheit der Konsulin Bayan Sami Abdulrahman.

Beim Treffen mit der USA-Vertretung der Regionalregierung Kurdistan – Irak.Von rechts nach links: KNR-Vorsitzender Ibrahim Biro, Konsulin Bayan Sami Abdulrahman, Kamiran Hajo und Siamend Hajo.

Am 1. März 2017 konnten Gespräche mit Journalisten und Mitarbeitern verschiedener Komitees des U.S. Kongresses geführt werden. Außerdem besuchte die Delegation das London Center for Policy Research und traf dort General Ernest C. Audino. Auch ein Gespräch mit Walid Phares, Präsident Trumps Berater zu Nah-Ost Angelegenheiten, konnte am Abend des 1. März stattfinden.

Walid Phares (2.v.r.) heißt die Delegation des Kurdischen Nationalrats willkommen.

 

 

Zentrale Themen der Gespräche waren die Lage in den kurdischen Gebieten und in Syrien generell. Die Delegierten erläuterten die Ansichten des kurdischen Nationalrats bezüglich möglicher Friedenslösungen für Syrien und hinsichtlich seiner Beziehungen zur Opposition. Insbesondere wurde dabei das von der Opposition verfasste Londoner Papier diskutiert. Diesem hatte der KNR nicht zugestimmt, da es seiner Vision von einem säkularen, demokratischen und föderalen Syrien widerspricht. Mit Bezug auf die kurdische Region wurde vor allem die Möglichkeit der Rückkehr der Roj-Peschmerga nach Syrien und die Bedeutung einer solchen Rückkehr für die Zukunft Syrisch-Kurdistans besprochen. Die Delegation berichtete zudem ausführlich über die repressiven Praktiken der Partei der Demokratischen Union (PYD), ihre Alleinherrschaft und die alltäglichen Menschenrechtsverletzungen in den kurdischen Gebieten Syriens. Der Einfluss der PYD auf das Leben der Menschen vor Ort zwinge diese, aus Syrisch-Kurdistan ins Ausland zu flüchten, was inzwischen ein ernsthaftes demographisches Problem darstelle.

Die Delegation im Gespräch mit Mitarbeitern der Komitees des US Kongresses, Jennifer Brad (2.v.l.) und Marc Morehouse (2.v.r.)

Von Seiten der Gesprächspartner der Delegation wurde die Relevanz ihres Besuchs v.a. zum aktuellen Zeitpunkt hervorgehoben. Sie versicherten ihre Nähe zu den Ansichten des KNR und betonten, dass sie das Recht der Roj-Peschmerga auf Rückkehr unterstützten. Sie verurteilten weiterhin die PYD-Praktiken gegenüber dem KNR und seinen Anhängern. Ebenso drückten sie ihr Verständnis für die Vorstellungen des KNR bezüglich der Zukunft Syriens aus und erklärten, dass es in nächster Zeit bedeutende Veränderungen in der amerikanischen Nahost-Politik geben werde.

Die kurdische Delegation setzt ihren Besuch in den kommenden Tagen fort.

 

Die Delegation des Kurdischen Nationalrats in Syrien
Washington D.C., 2. März 2017