Faisal Yusuf, Mitglied des Vorstandes des Kurdischen Nationalrates in Syrien (KNR), wurde am 2. April 2018 von Mitarbeitern des Geheimdienstes der PYD in Qamişhlo entführt und an einen unbekannten Ort verschleppt. Um circa 1:30 Uhr fuhren drei Autos mit bewaffneten Mitarbeitern des Asayîş vor das Privathaus Faisal Yusufs und umstellten das Gebäude. Darauffolgend stürmten die Bewaffneten das Haus und verschleppten ihn.
Faisal Yusuf ist Vorstandsmitglied des KNR und war von 2012 bis 2013 Vorsitzender des KNR. Darüber hinaus ist er Vorsitzender der Kurdischen Reformbewegung – Syrien und engagiert sich im Ausschuss der „Opposition für die Wiederbelebung der Zivilgesellschaft“. Der Gesundheitszustand von Yusuf ist aufgrund einer Herzoperation, einer Diabeteserkrankung und anderen Beschwerden bedenklich. Durch seine Entführung versucht die PYD ein weiteres Mal engagierte Politiker des KNR unter Druck zu setzen und einzuschüchtern.
Das Augenmerk der internationalen Presse liegt derzeit auf der türkischen Offensive in Afrin. Trotz der dramatischen Lage und abseits der internationalen Berichterstattung begeht die PYD in den kurdischen Regionen in Syrien weiterhin Menschenrechtsverletzungen, entführt Mitglieder des KNR, wie Faisal Yusuf, und lässt keinerlei politische Opposition zu.
Insbesondere unter den derzeitigen Bedingungen in Kurdistan in Syrien verurteilt der KNR die Aktionen der PYD aufs Schärfste und fordert die sofortige Freilassung aller politischen Gefangenen. Darüber hinaus fordert der KNR die internationale Gemeinschaft auf die autoritäre Führung der PYD stärker unter Druck zu setzen, um weitere Entführungen zu verhindern, und gleichzeitig die Unterstützung für die demokratischen Kräfte in der kurdischen Bevölkerung zu verstärken.